Wer heute verreisen will, geht erst mal ins Internet

Pauschalreisende suchen Schnäppchen. Individualreisende suchen Ideen. Wo soll es hingehen? Was kann man dort machen? Was muss man unbedingt gesehen haben? Was sagen diejenigen, die schon mal da waren? Früher las man dafür Bücher, Reisemagazine oder Reiseführer. Heute ist das natürlich alles Old School. Und genau das ist die Chance für jeden, der mit Freizeit und Reisen sein Geld verdient. 

Für Individualreisende beginnt die Reisesaison meist schon in den Weihnachtsferien. Da surft man im Internet, lässt sich inspirieren, holt sich Ideen und sammelt Informationen. Man googelt nach Stichworten, vergleicht Alternativen, liest Reiseblogs und stöbert in den Portalen der Urlaubsregionen. Das weiß man auch in der Reisebranche und hat sich darauf eingestellt. Jeder Tourismusverband hat sein eigenes Portal, jedes Hotel, jeder Campingplatz und natürlich auch jeder Anbieter von Freizeitfahrzeugen. 

Wobei es die Hersteller zumindest im digitalen Raum meist bei der reinen Produktwerbung belassen. Sie kennen nämlich die soziodemografische Struktur ihrer Zielgruppe. Sie wissen, dass ihre Käufer eher älter als jung sind. Und ältere Leute sind eben nicht die Digital Natives, sondern zählen eher zu den konservativen Mediennutzern. 

So zumindest die weit verbreitete Ansicht. 

Ich wohne in einem Ferienort. Meine Nachbarn sind genau die Zielgruppe, von der hier die Rede ist: Menschen über sechzig mit gehobenem Einkommen, die hier ihren letzten Lebensabschnitt verbringen. Natürlich trifft man unter ihnen auch die Rentner, die sich beim Bäcker die Zeitung mitnehmen, wie sie es immer getan haben. Aber der Zeitungsstapel ist mittlerweile eher bescheiden. Man kann also davon ausgehen, dass die Mehrheit die Nachrichten mittlerweile nicht mehr vom Papier liest. 

Bei den Campern unter ihnen sieht es nicht anders aus. Wenn man die einschlägigen Gruppen bei Facebook besucht, merkt man schnell, dass die Caravaner und Reisemobilfahrer von heute durchaus technikaffin sind. Sie lassen sich vom Navi ans Ziel lotsen, planen die Reise mit dem Notebook planen und finden den Camping- oder Standplatz per App. Außerdem sind sie ausgesprochen kommunikativ. Sie sind immer dankbar für neue Reiseideen. Sie berichten auch gerne, wo sie selbst schon waren und wo sie noch hin wollen. Sie sind eine lebhafte Community, die sich gegenseitig informiert und Erfahrungen austauscht. 

Ich bin selbst langjähriger Camper. Meine Kinder kannten Urlaub eigentlich nur im Wohnwagen. Eine Pauschalreise habe ich noch nie gebucht. Wenn ich losziehe, dann auf eigene Faust - manchmal mit dem Fahrrad, oft dem Auto, vor allem aber mit dem Wohnmobil. Meine Reiseerlebnisse füllen mittlerweile einen ansehnlichen Blog, der sich allein um das unabhängige Reisen dreht. Wenn ich in den Facebook-Gruppen auf einen neuen Artikel hinweise, wird der innerhalb von wenigen Tagen von mehreren Tausend Lesern gelesen. 

Ich bin immer wieder erstaunt, dass die Branche diesen direkten Draht zur Zielgruppe so gut wie nicht nutzt. Dabei sind es doch heute vor allem die Social Media-Kanäle, wo man die Käufer antrifft. Kein anderes Medium bietet die Chance, live und direkt mit Kunden und Interessenten zu kommunizieren. Es gibt sogar Facebook-Gruppen, die den Namen eines Herstellers tragen. Das sind Orte, an denen die echten Fans zu Hause sind. Doch die Stimme dieses Herstellers selbst findet man dort nicht. Dabei wäre das doch der ideale Kanal zur Kundenbindung.

Wie gesagt, ich treibe mich viel in den einschlägigen Foren und Facebook-Gruppen herum. Dort tue ich meine Meinung kund, bringe mein Wissen ein und rekrutiere Leser für meinen Blog. Kürzlich konnte ich sogar einen Imageschaden von einem meiner Kunden abwenden. Da gab es offenbar bei einer neuen Caravan-Baureihe Probleme mit der Dichtheit. So etwas erregt natürlich die Gemüter und macht in der digitalen Welt schnell die Runde. 

Ich kannte den Leiter des Kundendienstes und unterhielt mich mit ihm. Das Problem war dort durchaus bekannt und man hatte auch schon eine Lösung gefunden. Genau das berichtete ich dann auch in der Facebook-Gruppe. Alle beruhigten sich wieder, dem betreffenden Caravaner war geholfen und ein Imageschaden für den Hersteller war erst mal abgewehrt. 

Bei technischen Produkten lassen sich Probleme nie ganz ausschließen. So ein Caravan oder Wohnmobil ist unterwegs ständigen Erschütterungen ausgesetzt. Da kann schon mal etwas kaputt gehen und selbst kleine Ursachen können im Urlaub richtig nervig sein. In der Branche scheint man sich jedoch nur wenig Gedanken darüber zu machen, dass unzufriedene Kunden echte Umsatzkiller sind. Denn wer eine fünfstellige Zahl für ein Freizeitfahrzeug ausgibt, informiert sich natürlich. Wenn dann eine bestimmte Marke im Web immer wieder mit Problemen in Zusammenhang gebracht wird, beeinflusst das unweigerlich die Kaufentscheidung. 

Die Lösung des Problems sind Influencer. Sie sind gewissermaßen die digitale Variante des guten alten Empfehlungsmarketings. Ihre Empfehlung gilt als glaubwürdiger als alles, was ein Verkäufer sagt. Ihre Meinung ist wichtiger als jede teuer erkaufte Produktwerbung. Ihre Blogs werden gelesen, während klassische Werbung in den verschiedenen Online-Portalen entweder vom Ad Blocker geschluckt, oder einfach nur als lästig empfunden wird. 

Dabei sind Influencer weit mehr als Blogger, die Produkte testen und positiv darüber schreiben. Wirklich glaubwürdige Influencer sind Teil einer Community. Das heißt, sie sind da, wo ihre Leser sind, und bewegen sich mitten in der Zielgruppe. Dazu gehört, dass sie einen persönlichen Bezug zum Produkt haben und auch in den einschlägigen Social Media-Plattformen vertreten sind. Vor allem aber schreiben sie nicht einfach bezahlte Lobeshymnen über Produkte, sondern bieten ihren Lesern einen echten Mehrwert. Zum Beispiel Erfahrungen, Meinungen, Tipps und Tricks, Artikel über genau die Themen, die die Zielgruppe bewegt. Bei Mobil & Frei besteht dieser Mehrwert vor allem aus Reiseberichten, sowie Ideen für Städtereisen und Kurzreisen. Wer ein Wohnmobil oder einen Caravan hat, zählt schließlich zu den aktiven Individualreisenden, die immer auf der Suche nach neuen Zielen und Ideen sind. 

Dieser Mehrwert ist es, der den Traffic auf einem Blog antreibt und Influencer zu Meinungsmultiplikatoren macht, die für ein Unternehmen im Gespräch halten, für dauerhafte Kundenbindung sorgen und den direkten Draht zwischen Unternehmen und Zielgruppe herstellen.